Rechtssicher KI nutzen

Feb. 24, 2025 | AI-Act, DSGVO, EU-KI-Verordnung, KI Anwendungen

Die 5 häufigsten Fehler und wie Sie sie vermeiden:

Künstliche Intelligenz (KI) eröffnet Unternehmen neue Möglichkeiten – von effizientem Marketing über automatisierte Prozesse bis hin zu datenbasierten Entscheidungen. Doch mit diesen Chancen gehen auch erhebliche rechtliche Risiken einher. Fehler im Umgang mit KI können zu Abmahnungen, Bußgeldern oder rechtlichen Auseinandersetzungen führen.

 

In diesem Artikel erfahren Sie, welche fünf häufigen Fehler auftreten und wie Sie KI rechtssicher in Ihrem Unternehmen nutzen können.

1. Deep fakes & Persönlichkeitsrechte: Versteckte Risiken vermeiden

Deepfakes sind mit KI erzeugte Medien, die täuschend echt wirken. Diese Technologie kann ohne Einwilligung der betroffenen Person zu erheblichen Persönlichkeitsrechtsverletzungen führen. Besonders problematisch wird es, wenn Deepfakes in Werbung oder Kommunikation verwendet werden, ohne die Zustimmung der abgebildeten Personen einzuholen.

So gehen Sie rechtssicher vor:

Holen Sie die ausdrückliche Zustimmung betroffener Personen ein. 

Kennzeichnen Sie klar, wenn es sich um KI-generierte Inhalte handelt. 

Nutzen Sie Deepfake-Technologien nur in ethisch vertretbaren und transparenten Szenarien, beispielsweise zur Medienkompetenzbildung.

 

So sollten Sie nicht vorgehen:

Erstellen eines Werbevideos mit einer prominenten Person ohne deren Zustimmung. 

Verbreitung von Deepfake-Material, um Fake News oder irreführende Informationen zu verbreiten.

 

2. Urheberrecht & Generative KI: Wem gehören KI-generierte Inhalte?

Generative KI kann Texte, Bilder oder Videos erstellen – doch diese basieren oft auf bestehenden Werken. Das kann zu Urheberrechtsverletzungen führen, wenn Inhalte ohne Genehmigung verwendet oder stark an Originalwerke angelehnt sind.

 

So gehen Sie rechtssicher vor:

Verwenden Sie lizenzierte Materialien oder erstellen Sie eigene Inhalte. 

Prüfen Sie, ob KI-generierte Inhalte sich ausreichend von bestehenden Werken unterscheiden. 

Kennzeichnen Sie KI-generierte Inhalte transparent, um Missverständnisse zu vermeiden.

 

So sollten Sie nicht vorgehen:

Nutzung von KI-generierten Bildern, die im Stil eines bekannten Künstlers erstellt wurden, ohne Lizenz. 

Veröffentlichung von KI-generierten Texten, die bestehende Artikel nahezu identisch kopieren.

3. Datenschutz & DSGVO: Klare Regeln für den KI-Einsatz

Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) schützt personenbezogene Daten, die KI häufig verarbeitet. Verstöße gegen diese Vorschriften können erhebliche Bußgelder nach sich ziehen.

 

So gehen Sie rechtssicher vor:

Holen Sie die Zustimmung der betroffenen Personen ein, bevor Sie deren Daten durch KI verarbeiten. 

Implementieren Sie eine Datenschutzstrategie, die den Grundsatz der Datensparsamkeit berücksichtigt. 

Dokumentieren Sie den Umgang mit personenbezogenen Daten und machen Sie diesen in Ihrer Datenschutzerklärung transparent.

 

So sollten Sie nicht vorgehen:

Nutzung von KI zur Analyse von Kundendaten ohne vorherige Zustimmung. 

Fehlende Information darüber, wie KI persönliche Daten verarbeitet.

4. Der AI-Act: Welche Vorschriften für Sie gelten

Der AI-Act der Europäischen Union reguliert KI-Systeme und unterteilt sie in verschiedene Risikokategorien. Hochriskante Anwendungen unterliegen strengen Auflagen, während bestimmte KI-Nutzungen ganz verboten sind.

 

So gehen Sie rechtssicher vor:

Prüfen Sie, ob Ihre KI-Anwendung als hochriskant eingestuft wird und welche Auflagen zu erfüllen sind. 

Dokumentieren Sie detailliert, wie Ihre KI funktioniert, welche Daten sie nutzt und welche Entscheidungen sie trifft. 

Stellen Sie sicher, dass Nutzer darüber informiert sind, wenn sie mit einer KI interagieren.

 

So sollten Sie nicht vorgehen:

Fehlende Dokumentation oder mangelnde Transparenz über KI-Entscheidungen. 

Einsatz einer KI-Anwendung, die personenbezogene Daten ohne Zustimmung verarbeitet.

5. Haftung für KI: Wer trägt die Verantwortung?

Die Haftungsfrage für KI-Fehlentscheidungen ist komplex. Neben Herstellern und Anbietern können auch Unternehmen, die KI nutzen, haftbar gemacht werden. Besonders sensibel sind Anwendungen im Bereich Personalmanagement oder Finanzberatung.

 

So gehen Sie rechtssicher vor:

Überprüfen Sie, ob die KI-Anwendung für Ihren Zweck geeignet ist und rechtliche Vorgaben erfüllt. 

Implementieren Sie Kontrollmechanismen, um fehlerhafte oder diskriminierende KI-Entscheidungen zu vermeiden. 

Schulen Sie Ihre Mitarbeitenden im Umgang mit KI, um Risiken zu minimieren.

 

So sollten Sie nicht vorgehen:

Nutzung einer KI, die automatisch Bewerber bewertet, ohne Diskriminierungsrisiken zu prüfen. 

Fehlende Überwachung von KI-Entscheidungen, die zu fehlerhaften Ergebnissen führen können.

Fazit:

KI verantwortungsvoll nutzen

Der Einsatz von KI bietet viele Chancen, birgt aber auch rechtliche Risiken. Unternehmen sollten sich frühzeitig mit Themen wie Persönlichkeitsrechten, Urheberrecht, Datenschutz und Haftung auseinandersetzen. Durch klare Transparenz, Einhaltung der DSGVO und Beachtung des AI Acts können Sie rechtliche Fallstricke vermeiden und KI sicher in Ihr Unternehmen integrieren.

🚀 Tipp: Schulen Sie Ihre Mitarbeitenden regelmäßig in den rechtlichen Rahmenbedingungen von KI und bleiben Sie über neue gesetzliche Entwicklungen informiert.

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Bild generiert mit KI: DALL-E  (Text-zu-Bild-Generator von OpenAI)